Gescheiterte Beteiligungen
Wer sich an StartUps beteiligt, muss akzeptieren, dass es auch Pleiten, Pech und Pannen gibt. Die Lernkurve ist hingegen äußert positiv.
Ökotech
Das Unternehmen war die Investition mit der vermeintlich höchsten Chance. In ein Unternehmen zu investieren, dass Abwärmeverstromungssysteme zur CO2-freien Stromerzeugung aus Rest- und Abwärme entwickelt, erschien ökologisch wertvoll und ökonomisch sinnvoll. So lautete auch der Slogan auf dem Pitchdeck, dass auch dem technischen Laien die zwölffach patentierte Rotationskolbenmaschine erläuterte, die u.a. bei Blockheizkraftwerken und Nutzfahrzeugen zu Einsatz kommen sollte.
Gescheitert ist die Firma aus einer Kombination aus gesetzlich nicht zu erwartenden Änderungen, fehlender Vertriebspower, einem zu sehr auf Technik fixierten Team und schlussendlich dem schicksalhaften Tod eines Gründers.
Das möglicherweise richtige Produkt zur falschen Zeit ist ebenso wenig hilfreich, wie eine Innovation, die man nicht ausreichend verkauft.
Online-Bibliothek
Die Grundidee war es, wissenschaftliches Arbeiten zu erleichtern und eine Online-Bibliothek zur Verfügung zu stellen, in der man Bücher lesen, ausleihen und mit den Texten interaktiv arbeiten kann. Es bestanden Verträge mit allen führenden Fachbuchverlagen und in Spitzenzeiten waren über 100.000 Bücher über einen innovativen Reader online nutzbar.
Diverse Leitungswechsle im Team, hochprofessionelle Pitchdecks, die mehrfache Anpassung von Grundidee und Zielgruppe, zigfache Not-Finanzierungen, eine massive Downround und selbst die finale, vollständige Neugründung des Unternehmens helfen nicht, wenn die eigentliche Geschäftsidee nicht tragfähig ist.
Das Unternehmen ist ein guter Beweis dafür, dass die Hoffnung immer zuletzt stirbt.
Medien
MIC war US-Medienunternehmen mit 140 Mitarbeitern, dass sich über eine Online-News-Plattform an Millenniums richtet. Auch eine stattliche Reihe von namenhaften Investoren dass das Unternehmen mehr oder weniger über Nacht ohne Ankündigung und im Rahmen eines FireSales liquidiert wurde.
Der Weg zu dieser Beteiligung führte über ein Berliner StartUp, das eine App für kuratierte Online-Videos entwickelt hatte. Die App wurde u.a. von Apple so protegiert, dass man von MIC ein nicht ablehnbares Übernahmeangebot erhielt.
Bewertungsplattform
Eine pflegspezifische Bewertungsplattform, bei der (potentielle) Klienten und Angehörige sich über die Qualität der Einrichtung aus Kundensicht informieren können, scheint auf den ersten Blick sinnvoll und nützlich. Um aber Bewertungen in einer entsprechenden Anzahl zu generieren und gleichzeitig Träger zu überzeugen, hier ein kostenpflichtiges Profil zu buchen, benötigt es deutlich mehr Ressourcen als hier zur Verfügung standen.
Pflegepflaster
Die Idee war ein intelligentes Pflegepflaster, das Parameter und Notsituationen erkennt und automatisiert darüber informiert. Ein neues Medizinprodukt zu entwickeln, zu produzieren und in den Markt zu bringen birgt leider mehr Herausforderungen als gedacht. Am Ende reichte die Finanzierung nicht für die erforderliche Zeit.
Crowdfunding
Auch Crowdfunding ist eine Erfahrung, die man anscheinend einmal gemacht haben muss. Mein partiarisches (= gewinnabhängiges) Nachrangdarlehen ging zusammen mit dem Geld 1.105 anderer „Companistos“ an die Fahrradmanufaktur Freygeist. Innerhalb weniger Tage wurden 1,5 Mio. € eingesammelt, was aber nichts an der Insolvenz zwei Jahre später geändert hat. Immerhin kann ich jetzt ein traumhaft schönes und 11 kg leichtes E-Bike fahren.